Moderation: Gerd Geerling, Düsseldorf ; Berthold Seitz, Homburg/Saar ;
Sitzungsart: Kurse
Vorträge:
8.1
09.45 - 10.30
inkl. 5 Minuten Diskussion
Perforierende Keratoplastik und Excimer-DALK
Berthold Seitz (Homburg/Saar)
8.2
10.30 - 11.15
inkl. 5 Minuten Diskussion
DMEK - auch jenseits der Routine
Gerd Geerling (Düsseldorf)
Zwei renommierte Referenten berichten. In 90 Minuten wird der state of the art in einer Übersicht vermittelt und gleichzeitig ein Ausblick auf aktuelle Innovationen und Entwicklungen gegeben. Videos und Flowcharts werden zur Erläuterung der einzelnen Schritte genutzt.
Inhalte:
In Abhängigkeit von der Tiefen-Lokalisation der „Trübung“ in der Hornhaut und der ggf. bestehenden Krümmungsanomalie wird unter Berücksichtigung des Alters des Patienten und der Refraktion am kontralateralen Auge (Stichwort: Anisometropie) entschieden, ob ein hinterer (in Deutschland zu 98% als DMEK, ausnahmsweise als DSAEK) oder vorderer (in Deutschland sinnvollerweise nur als DALK) lamellärer Hornhautersatz möglich ist, oder ob besser die gesamte zentrale Hornhaut im Sinne einer perforierenden Keratoplastik (PKP) ausgetauscht wird.
In gleicher Weise erfolgt - besonders bei der Fuchs-Dystrophie - die Abwägung, ob eine gleichzeitig bestehende Katarakt simultan oder sequentiell und in welcher Reihenfolge operiert werden soll. Vor DMEK und DALK empfiehlt sich eine präoperative YAG-Iridotomie bei 6 Uhr zur Prophylaxe eines Gas/Luft-Blocks mit unkontrolliertem IOD-Anstieg. Bei der PKP ist eine simultane Iridotomie bei 12 Uhr zur Prophylaxe eines Urrets-Zavalia-Syndroms unerlässlich.
Die Referenten gehen auf die Limitation des postoperativen Astigmatismus nach PKP und DALK ein u.a. durch Anwendung der Excimerlaser-assistieren Trepanation unter Einsatz von Orientierungszähnchen zur exakten Positionierung der 2. Situationsnaht und unter Verwendung des Homburger Kreuzstichmarkers für die optimale doppelt-fortlaufende Kreuzstichnaht nach Hoffmann. Neben der Prophylaxe der expulsiven Blutung bei der PKP wird auch die „sterile Spendertomographie“ zum Ausschluss von Spendergewebe mit Keratokonus bzw. Z.n. refraktiver Chirurgie erläutert.
Neben der Darstellung der „DMEK - Spender und Empfänger Schritt für Schritt“ geht der Referent auf die Frage der Validität von „precut and shipped tissue“ und Situationen jenseits der Routine (z.B. phake DMEK, aphake DMEK, Z.n. Vitrektomie, Buphthalmus, HSV-Endotheliitis, Z.n. PKP, etc.) detailliert ein. Der sehr praktisch orientierte Kurs („vom OP in den Hörsaal“) wird allen Mikrochirurgen mit Interesse an der Keratoplastik helfen, ihre Technik punktuell zu verfeinern.