CGM-Konnektoren müssen ausgetauscht werden – Finanzierung gesichert

Praxen mit einem Konnektor der Firma CompuGroup Medical kommen nach jetzigem Stand an einem Austausch des Geräts nicht vorbei. Der Wechsel der Hardware ist derzeit die einzige Möglichkeit, um die Anbindung an die Telematikinfrastruktur sicherzustellen.

© KBV
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„Die Gesellschafterversammlung der gematik hat unseren Antrag auf eine Neubewertung möglicher Alternativen zum Konnektorentausch leider abgelehnt“, sagte KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel den PraxisNachrichten. Zudem dränge die Zeit. Bei den ersten Konnektoren ende demnächst die Laufzeit, sie seien danach nicht mehr einsatzfähig.

„Wir empfehlen allen Praxen, die von der CGM angeschrieben werden und deren Konnektor-Zertifikat demnächst ausläuft, die Geräte gegen neue – gegebenenfalls auch von einem anderen Hersteller – austauschen zu lassen und sich mit ihrem Dienstleister vor Ort in Verbindung zu setzen“, betonte Kriedel. Aktuell gebe es zum Konnektorentausch keine Alternative. Nur bei den Anbietern der Konnektoren besteht grundsätzlich eine Auswahlmöglichkeit.

Finanzierung des Konnektorentauschs gesichert

Die positive Nachricht sei, dass die Finanzierung gesichert sei, betonte Kriedel. Praxen erhalten 2.300 Euro für den Tauch des Konnektors erstattet – so viel wie die CompuGroup Medical (CGM) verlangt. Das Softwarehaus hatte den Preis letzte Woche abgesenkt. Diese Preisanpassung gilt laut CGM auch für alle Ärztinnen und Ärzte, die den Austausch bereits beauftragt haben.

Die KBV hatte sich über Monate für eine komplette Kostenerstattung eingesetzt und schließlich das Schiedsamt eingeschaltet, nachdem die Krankenkassen nur einen Bruchteil der Kosten übernehmen wollten. Nun müssen sie die Kosten in Höhe von 2.300 Euro brutto komplett übernehmen. Kriedel: „Somit entsteht den Praxen zumindest kein finanzieller Schaden, auch wenn der Austausch im Sinne der Nachhaltigkeit und des schonenden Einsatzes knapper Ressourcen mehr als ärgerlich ist.“

KBV drängt weiterhin auf Prüfung

Ungeachtet dessen drängt die KBV weiterhin auf eine eingehende Prüfung des Sachverhalts durch die gematik. Ein Beschlussantrag von KBV und Bundesärztekammer, der eine transparente Neubewertung möglicher Alternativen zum Ziel hatte, war in der Gesellschafterversammlung der gematik Anfang August abgelehnt worden. Das Bundesministerium für Gesundheit hatte als Mehrheitsgesellschafter der gematik dagegen gestimmt.

Die Konnektoren der CGM waren die ersten, die auf den Markt kamen und deren Laufzeit demnächst abläuft. Diese beträgt aus sicherheitstechnischen Gründen für alle Geräte, unabhängig vom Hersteller, fünf Jahre.

Ohne Konnektor funktionieren viele Anwendungen nicht

Nach Ende der Laufzeit kann der Konnektor nicht mehr genutzt werden; eine Verbindung zur Telematikinfrastruktur ist nicht mehr möglich. Wichtige Funktionen stehen folglich nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Das Einlesen der elektronischen Gesundheitskarten oder das Ausstellen von elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sind dann beispielsweise nicht mehr möglich. Betroffen sind in dem Fall auch Anwendungen des Sicheren Netzes der KVen wie die elektronische Übermittlung der Quartalsabrechnung.

Die CGM hat zugesichert, ihre Kunden rechtzeitig über den Ablauf der Zertifikate zu informieren. Zusätzlich können sie laut CGM auf der Internetseite meine-ti.de prüfen, wann die Zertifikate ihres Konnektors auslaufen.

Quelle: KBV