AMD-Früherkennung: 1,4 Mio. Euro Förderung für Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn
Ein neuartiger Ansatz zur Erkennung von frühen Veränderungen am Augenhintergrund könnte die Diagnostik einer altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) um Jahre nach vorne schieben – und somit auch eine frühzeitige Therapie ermöglichen. Das Projekt des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Medizinischen Fakultät wurde nun vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
„Wir sind in der glücklichen Lage, nun vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Validierungsförderung VIP+ dieses äußerst spannende Projekt durchführen zu können“, so PD Dr. Thomas Ach, Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der Augenklinik am UKB. „Die Förderung wird uns helfen, eine Messvorrichtung zu entwickeln, um feinste Ablagerungen am Augenhintergrund, die typisch für die Entwicklung einer AMD sind, frühzeitig zu erkennen. Dies würde der derzeitigen Diagnostik einer AMD um Jahre vorausgehen.“
Mit diesen neuartigen Aufnahme- und Analysetechniken lässt sich aber nicht nur eine AMD frühzeitig diagnostizieren. Auch therapeutische Ansätze, deren Wirkung bislang aufgrund fehlender bildgebungsbasierter Darstellbarkeit nicht erfolgreich nachgewiesen werden konnten, werden dadurch neue Möglichkeiten zur Validierung erfahren.
Ablagerungen am Augenhintergrund lassen sich auf histologischer Ebene analysieren
In der Vergangenheit hat die Arbeitsgruppe um PD Dr. Ach zusammen mit seinen wissenschaftlichen Partnern, insbesondere aus den USA, den Nachweis erbracht, wie sich Ablagerungen am Augenhintergrund auf histologischer Ebene analysieren lassen. „Diese Ergebnisse können nun in die Anwendung am lebenden Menschen übertragen werden“, erläutert PD Dr. Ach weiter. „Die antizipierten Untersuchungen werden genauso sicher, schnell und einfach durchführbar sein, wie unsere Untersuchungen auch bislang ablaufen.“
In einem ersten Schritt ist der Aufbau einer entsprechenden Messvorrichtung zur Detektion der Signale des Augenhintergrunds sowie die Validierung der Messvorrichtung an Spendergewebe und schließlich am lebenden Auge geplant. In der Augenklinik des UKB wird eine Arbeitsgruppe aufgebaut, die entsprechende Aufbauten und Messungen durchführen wird. Das BMBF fördert dieses Projekt mit insgesamt mehr als 1,4 Mio. Euro. Im Anschluss an die dreijährige Förderung, sieht das VIP+ Programm die Möglichkeit einer Ausgründung, aber auch z.B. eine Lizenzierung der Technik vor.
„PD Dr. Ach knüpft damit hervorragend sowohl an seine als auch an die Expertise der Augenklinik des UKB an“, so Prof. Frank G. Holz, Direktor der Augenklinik des UKB. „Wir werden hier weiterhin als eine der national und international führenden Kliniken im Bereich der Netzhautforschung tätig sein und insbesondere in der AMD-Forschung unseren Schwerpunkt weiter stärken.“
Bei der Einwerbung der Validierungsförderung VIP+ konnten das Transfercenter enaCOM und der Wissens- und Technologietransfer der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn die Forschenden exzellent in ihrer Bestrebung unterstützen, die Forschungsergebnisse in eine angewandte Lösung zur besseren Versorgung der AMD zu überführen.
Quelle: UKB