Nun fliegen sie wieder – und lassen die Augen tränen: Tipps für Allergiker in der Pollensaison
Die Natur blüht auf und für Allergiker stehen anstrengende Wochen bevor: Brennende und juckende, rote Augen, verstärkter Tränenfluss – das sind Symptome, unter denen viele Menschen vor allem im Frühjahr leiden. BVA-Pressesprecherin Dr. Andrea Lietz-Partzsch kennt ein paar Tricks, mit denen sich die Beschwerden der allergischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) verringern lassen, auch wenn es unmöglich ist, den Kontakt mit Pflanzenpollen zu vermeiden.
Es gibt Schätzungen, denen zufolge bis zu 50 Prozent der Menschen in Europa an einer Form der allergischen Konjunktivitis leiden – Tendenz steigend. Die zunehmende Luftverschmutzung, aber auch die Verbreitung allergieauslösender Pflanzen wie Ambrosia stehen im Verdacht, für die Zunahme verantwortlich zu sein. Wenn die Pollen fliegen, ist es kaum möglich, ihnen aus dem Weg zu gehen.
Was tun, wenn die Augen brennen, tränen und rot sind?
Ein paar Tipps helfen, den Auslösern der Allergie so gut es geht auszuweichen:
- Während starker Pollenbelastung der Luft sollte man abends täglich duschen und die Haare waschen.
- Kleidung sollte man nicht im Freien lüften.
- Während der Blühperiode sollte man die Fenster möglichst geschlossen halten – das gilt auch bei Autofahrten.
- Aktivitäten im Freien wie Wanderungen, Joggen oder Picknick, aber auch Gartenarbeit sollte man während starken Pollenflugs vermeiden.
- Ideal ist während der Pollensaison ein Urlaub am Meer oder im Hochgebirge.
- Erste Hilfe: die Augen kühlen. Feuchte, kühle Kompressen beruhigen das gereizte Gewebe, wenn es doch einmal zu akuten Beschwerden kommt.
Die Ursache abklären
Eine anhaltende Bindehautreizung sollte augenärztlich untersucht werden, um sicherzugehen, dass der Entzündung tatsächlich eine allergische Reaktion zugrunde liegt und nicht etwa eine andere Ursache wie ein trockenes Auge, ein Fremdkörper oder eine Augeninfektion. Denn ein rotes Auge kann viele verschiedene Ursachen haben.
Um die Beschwerden zu lindern, können zunächst einmal Tränenersatzmittel eingesetzt werden, um Allergene aus den Augen auszuwaschen. Allerdings sollte man konservierungsmittelfreie Produkte wählen, da Konservierungsmittel selbst Allergien auslösen können.
Rasche Linderung bieten zudem Augentropfen mit Antihistaminika, die schnell und zielgerichtet wirken. Mittel- bis langfristig kommen auch Mastzellstabilisatoren zum Zuge, die idealerweise bereits vor Beginn der Allergiesaison eingesetzt werden. In schweren Fällen kann auch für kurze Zeit die Anwendung von Steroiden sinnvoll sein. So stehen Augenärzten und ihren Patienten je nach Schwere und Dauer der Allergie einige Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.