CBM erreicht über 62 Millionen Menschen in 44 Ländern
Der Ukrainekrieg, weltweit stark gestiegene Preise und viele weitere Krisen haben das Jahr 2022 geprägt. Und trotzdem blickt die Christoffel-Blindenmission (CBM) positiv zurück: Die Organisation konnte ihre Arbeit weiter ausbauen und fast 10 Millionen Menschen mehr erreichen als im Vorjahr. Insgesamt erhielten über 62 Millionen Menschen in den ärmsten Regionen der Welt Unterstützung von der CBM.
Ziel der Organisationen für inklusive Entwicklungszusammenarbeit ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern zum Positiven zu verändern und deren Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Denn in Krisenzeiten sind diese Menschen besonders vulnerabel.
Der Jahresrückblick 2022 steht hier zum Download zur Verfügung.
„Das Jahr 2022 hat uns allen viel abverlangt. Der Krieg in der Ukraine und das Leid mitten in Europa haben uns schockiert. Die Welle der Hilfsbereitschaft war überwältigend“, sagt CBM-Vorstand
Dr. Rainer Brockhaus. „Und trotz der Krisen vor der eigenen Haustür vergaßen die Unterstützerinnen und Unterstützer der CBM nicht die Schwächsten der Gesellschaft in Afrika, Asien und Lateinamerika.“
Zuwachs in augenmedizinischer Hilfe
8,8 Millionen Menschen erhielten umfassende Unterstützung in den Kernbereichen der CBM: medizinische Hilfe, Bildung und Rehabilitation. Das entspricht einem Anstieg von 3,3 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Dabei liegt der CBM besonders die augenmedizinische Versorgung am Herzen. Über 7 Millionen Menschen hat sie damit erreicht – ein Plus von 54 Prozent gegenüber 2021. So führten Augenärztinnen und -ärzte in CBM-geförderten Projekten mehr als 494.000 Augen-Operationen zum Beispiel am Grauen Star durch und retteten vielen Menschen das Augenlicht. Des Weiteren wurden 489.000 Brillen und Sehhilfen ausgegeben, eine einfache Hilfe mit großer Wirkung.
Außerdem nahmen über 885.000 Menschen an Projekten gemeindenaher inklusiver Entwicklung teil. Sie machten eine Ausbildung, bekamen Zugang zum Arbeitsmarkt oder finanzielle Hilfe.
360.000 Kinder und Jugendliche erhielten von der CBM im Jahr 2022 eine Schulbildung – der Grundstein für eine Teilhabe in der Gesellschaft und ein Leben ohne Armut.
Medikamentenverteilung und Kampf gegen Hunger
Nach dem Ende der Corona-Pandemie konnte die CBM zusammen mit ihren lokalen Partnern wieder vermehrt Massenverteilungen von Medikamenten gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten über Gemeinden und Schulen durchführen. So wurden mehr als 53,5 Millionen Menschen durch Medikamentenverteilungen gegen Infektionen geschützt, darunter 48,7 Millionen gegen Flussblindheit und Trachom. Das sind insgesamt 6,4 Millionen Menschen mehr als noch in 2021. Sie sind nun geschützt vor Erkrankungen, die unbehandelt zu dauerhaften Behinderungen wie Erblindung führen.
Darüber hinaus unterstützte die CBM 271.000 Menschen in Notsituationen – unter anderem in den von verheerender Dürre und Hungersnot betroffenen Regionen Ostafrikas.
Aus- und Weiterbildung für starke Gesundheitssysteme
Die Förderung von medizinischer Aus- und Weiterbildung ist wichtig, um die lokale Versorgung von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern nachhaltig zu verbessern und Behinderungen vorzubeugen. Im Jahr 2022 haben 16.443 Menschen eine augenmedizinische Fortbildung abgeschlossen, zum Beispiel als Augenärztin oder Augenarzt sowie Augenoptikerin oder -optiker. Dies sind mehr als fünfmal so viele Fachkräfte wie im Vorjahr – ein großer Schritt, um die lokalen Gesundheitssysteme zu stärken.
„Durch die großartige Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender haben wir in diesem Krisenjahr fast 10 Millionen Menschen mehr mit unserer Hilfe erreicht. Diese Erfolge sind Ansporn und Verpflichtung zugleich, unserer Aufgabe auch in Zukunft mit all unserer Kraft nachzugehen“, sagt CBM-Vorstand Brockhaus.