Bessere Vernetzung der Augenheilkunde in die Politik: Franz Badura verstärkt die DOG ab sofort in Berlin
Seit Januar ist Franz Badura als politischer Referent für die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG) in Berlin tätig. Der 55-jährige Amberger, der sich seit langem ehrenamtlich für die Belange von Sehbehinderten und Blinden engagiert, will sich in seiner neuen Funktion vor allem für die ophthalmologische Forschung und eine optimale augenheilkundliche Versorgung von Patientinnen und Patienten einsetzen.
„Wir freuen uns, dass uns Franz Badura mit seiner Expertise überzeugend unterstützen wird“, sagt DOG-Generalsekretär Professor Dr. med. Claus Cursiefen.
Franz Badura, der selbst von Retinitis Pigmentosa betroffen und stark sehbehindert ist, bringt sich seit 35 Jahren ehrenamtlich bei der Forschungsstiftung und dem Verein PRO RETINA Deutschland ein, der ältesten Patientenorganisation für Menschen mit seltenen Netzhauterkrankungen oder altersabhängiger Makuladegeneration (AMD). Zuletzt war Badura vier Jahre lang in Teilzeit als politischer Referent für PRO RETINA tätig, zusätzlich übernahm er im Ehrenamt den Vorsitz von Retina International, dem internationalen Dachverband.
„Die Funktion des politischen Referenten nun für die DOG ausüben zu dürfen, ist für mich eine große Chance und Ehre, was mich beides sehr motiviert“, sagt der gebürtige Amberger. In dieser Funktion will er seine gesammelte Expertise und sein Netzwerk einbringen. „Seit über 30 Jahren besuche ich regelmäßig nationale und internationale Kongresse und setze mich mit Patienten, Klinikern und Forschenden zu Fragen am Puls der Wissenschaft intensiv auseinander“, erklärt Badura.
Das Ziel seiner neuen Tätigkeit ist für den 55-jährigen Familienvater klar umrissen: „Menschen, die von noch nicht behandelbaren Augenkrankheiten betroffen sind, leben tagtäglich mit zum Teil starken Einschränkungen und sollten in diesem Teil der Welt deutlichen medizinischen Fortschritt erwarten können.“ Die gemeinsame Verantwortung bestehe daher darin, die Lebensqualität der Betroffenen durch Forschung und optimale klinische Versorgung stetig zu verbessern. Zugleich gehe es darum, vermeidbare Erblindung zu verhindern. „Dies kann gelingen, indem wir den Wissenschaftsstandort Deutschland sichern und innovative Lösungen gemeinsam vorantreiben“, betont Badura.
Zur Person:
Franz Badura erkrankte im Alter von 15 Jahren an der erblichen Netzhauterkrankung Retinitis Pigmentosa, hat seither Stück für Stück seine Sehfähigkeit verloren und ist heute sehbehindert. Sein Wunschstudium Biologie musste Badura aufgrund der Erkrankung abbrechen. Er studierte anschließend an der Kölner Musikhochschule erfolgreich Trompete und gründete in seinem Heimatort Amberg eine Musikschule, die er bis heute leitet. Franz Badura ist seit 2020 dritter Bürgermeister von Amberg und seit 2008 im Stadtrat vertreten.
Für seine Verdienste um PRO RETINA Deutschland und die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Netzhauterkrankungen wurde Franz Badura das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Für seinen Einsatz zugunsten der Forschungsförderung, für die nationale und internationale Kooperation und für die Gewinnung von wissenschaftlichem Nachwuchs zeichnete ihn die DOG mit der Theodor-Leber-Medaille aus. Der Preis ehrt Nicht-Augenärztinnen und -Augenärzte für besondere Verdienste um die Augenheilkunde.