Haag-Streit bringt Eyesi Indirect Ophthalmoskope ROP Simulator auf den Markt
Haag-Streit hat den Eyesi Indirect Ophthalmoscope ROP Simulator (Eyesi Indirect ROP) zum Training von Netzhautuntersuchungen bei Frühgeborenen und die Klassifizierung der Frühgeborenenretinopathie (ROP) vorgestellt.
ROP ist eine der Hauptursachen für schwere Sehbeeinträchtigungen bei Frühgeborenen, einschließlich Blindheit. Bei frühzeitiger Diagnose können schwere strukturelle Fehlbildungen verhindert werden. Dennoch ist die Durchführung einer Netzhautuntersuchung bei einem Frühgeborenen eine Herausforderung und muss aufgrund der mangelnden Kooperation des Babys schnell und geschickt durchgeführt werden. Bis jetzt haben Assistenzärzte die Untersuchung direkt am Säugling trainiert. Dieser wird zunächst durch einen erfahrenen Arzt untersucht, anschließend wiederholt der Assistenzarzt die Untersuchung. Diese stressige Situation kann zu einem verlangsamten Herzschlag und zu zusätzlichem Stress für das ohnehin geschwächte Kind führen. Haag-Streit stellt jetzt ein hochpräzises Schulungssystem vor, das es den Assistenzärzten ermöglicht, sowohl die Handhabung des Instruments als auch die Entscheidungsfindung in einem lebensechten, aber risikofreien Umfeld in der Praxis zu üben.
Lebensnahes Trainingsumfeld
Eyesi Indirect ROP ist ein Mixed-Reality-Simulator, der eine äußerst immersive Trainingsumgebung für den richtigen Umgang mit dem Gerät bietet. Der Simulator ähnelt in jedem relevanten Aspekt dem des realen Untersuchungsszenarios. Er besteht aus einem auf dem Kopf getragenen Stereodisplay, das das Ophthalmoskop darstellt, einem Patientenmodellkopf mit deformierbaren Augen und Nachbildungen von Linsen sowie einem Skleraldepressor.
Dem Benutzer wird eine immersive 3D-Simulation des Patienten präsentiert. Die indirekte Ophthalmoskop-Mimik, die Handlinse und das Auge des Patienten müssen genau ausgerichtet sein, um die Netzhaut betrachten zu können. Die Kunststoffaugen lassen sich mit dem Skleraldepressor in verschiedene Richtungen neigen und eindellen, um eine immersive, realitätsnahe Umgebung zu erschaffen. Die Auswirkung der Manipulation wird in Echtzeit simuliert.
Standardisierter Lehrplan
Eyesi Indirect ROP bietet einen standardisierten Lehrplan mit virtuellen Patienten in verschiedenen Stadien der Retinopathie, einschließlich aggressiver ROP, sowie Plus-Krankheit und Netzhautablösung, wobei sichergestellt wird, dass jeder Assistenzarzt auf die gleiche Bandbreite an Pathologien geschult wird. Der Simulatorlehrplan vermittelt die Hauptmerkmale der ROP und wie die verschiedenen Zonen und Stadien gemäß der „International Classification of Acute Stages of Retinopathy of Prematurity“ zu erkennen sind. Die Auszubildenden lernen auch die Richtlinien ihres Landes für die Screening-Intervalle und die Behandlung der ROP kennen. Online-Kurse zum selbstständigen Lernen vermitteln medizinische Hintergründe und ergänzen die praktische Schulung am Simulator.
Objektive Beurteilung
Eyesi Indirect ROP bietet Auszubildenden und Ausbildern eine detaillierte Bewertung der Untersuchungs- und Klassifizierungsfähigkeiten. Zu den ausgewerteten Parametern zählen z. B. die Lichtexposition, die Vollständigkeit des untersuchten Netzhautbereichs, die Vollständigkeit und Richtigkeit der Befunde, die angemessene Eindellung des Auges oder die Untersuchungszeit. Mit der Kombination aus einem standardisierten Lehrplan und einer computergestützten Bewertung kann das Ausbildungssystem sicherstellen, dass jeder Auszubildende ein standardisiertes Leistungsniveau erreicht.
„Ungefähr 14.000 Frühgeborene in den USA entwickeln eine Frühgeborenen-Retinopathie (ROP), diese zählt damit zu den Hauptursachen für vermeidbare Erblindung im Kindesalter weltweit. Doch in einer Welt, in der die ROP-Untersuchung für die kleinen Patienten eine Stressbelastung darstellt, kommt es auf jede Berührung an“, erklärt Manuela Sutter-Meler, Verkaufsdirektorin bei Haag-Streit Simulation.
„Der Eyesi Indirect ROP überbrückt die Kluft zwischen Theorie und Praxis und ermöglicht es den Assistenzärzten, diese hochqualifizierte Untersuchung ohne Gefahr für die Patienten durchzuführen. So hilft der Simulator die Patientensicherheit selbst bei den herausforderndsten Fällen zu verbessern. Diese Markteinführung unterstreicht die Überzeugung von Haag-Streit, dass Simulatortraining nicht nur „nice to have“, sondern der Eckpfeiler der besten ophthalmologischen Ausbildung ist.“
Eyesi Indirect ROP ist seit dem 2. April 2024 erhältlich und richtet sich an Fachärzte für Augenheilkunde sowie an Programme für Neonatologie.