Organoide in der Netzhautforschung – Fachgespräch mit Dr. Magdalena Renner
Dr. Magdalena Renner leitet die Human Organoid Platform am Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie Basel (IOB). Zusammen mit ihrem Team optimiert sie die Kultur von Netzhautorganoiden, um das Screening von Wirkstoffen und das Testen neuartiger Gentherapien zu ermöglichen. Im Fachgespräch erklärt sie, warum Organoide ein vielversprechendes Instrument für die Untersuchung von Netzhautdegenerationen sind und welche Rolle sie bei der Prüfung von neuen Therapieansätzen spielen.
Renner und ihrem Team ist es weltweit erstmalig gelungen, Nachbildungen der menschlichen Retina zu züchten. Diese Netzhaut-Organoide bestehen aus fünf Schichten. Wie die echte Netzhaut verfügen sie über Fotorezeptoren, die Lichtsignale aufnehmen sowie Nervenzellen. Gemeinsam mit Cameron S. Cowan wurde Magdalena Renner dafür 2021 mit dem Grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis der Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit und 2022 mit einem der bedeutendsten Schweizer Forschungspreise im Bereich Medizin ausgezeichnet – dem Pfizer Forschungspreis in der Kategorie „Neurowissenschaften und Erkrankungen des Nervensystems“. Im selben Jahr erhielt sie auch den Bert M. Glaser, MD Award for Innovative Research in Retina der Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO).
Das IOB vereinigt Grundlagenforscher und klinische Forscher. Sie arbeiten Hand in Hand, um das Verständnis von Augenkrankheiten voranzutreiben und neue Therapien für den Sehverlust zu entwickeln.
Das Interview wurde im Rahmen des Potsdam Meetings der Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit geführt.