Post-Hoc-Analyse: Auswirkungen von Pegcetacoplan auf Progression der geographischen Atrophie

Forscher am Moorfields Eye Hospital und am Institute of Ophthalmology des University College London haben eine Post-hoc-Analyse der Daten aus zwei klinischen Phase-3-Studien mit Pegcetacoplan durchgeführt. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pegcetacoplan die Atrophie des retinalen Pigmentepithels (RPE) und der Photorezeptoren bei Patienten mit geografischer Atrophie (GA) verzögern kann.

Nicht-exsudative Makuladegeneration mit ausgedehnter geografischer Atrophie. Bild: EyeRounds.org, The University of Iowa
Nicht-exsudative Makuladegeneration mit ausgedehnter geografischer Atrophie. Bild: EyeRounds.org, The University of Iowa

GA-Beurteilung durch innovative Bildgebung

Die Spectral Domain OCT (SD-OCT) wird üblicherweise zur Beurteilung der GA eingesetzt. Den Autoren zufolge erfordert die Bestimmung von Veränderungen in der GA-Progression auf der Grundlage der Consensus of Atrophy Meetings (CAM)-Gruppe jedoch eine manuelle Segmentierung von OCT-Volumenscans. Das ist zeit- und arbeitsaufwändig. Außerdem wird die Qualität der Ergebnisse durch die unterschiedlichen subjektiven Einschätzungen der Beurteiler eingeschränkt. Um dieses Problem zu lösen, entwickelten die Autoren eine auf Deep Learning basierende Plattform, die die von der CAM definierten OCT-Merkmale zur Erkennung und Quantifizierung der GA und ihrer Komponenten nutzt und so den Prozess rationalisiert. 

Umfassende Post-hoc-Analyse

Die Post-Hoc-Analyse umfasste 11.614 SD-OCT-Volumina von 936 der 1.258 Teilnehmer mit GA in den 24-monatigen, multizentrischen, randomisierten, doppel-maskierten und placebokontrollierten Studien OAKS  und DERBY. Alle Teilnehmer erhielten monatlich oder jeden zweiten Monat  Pegcetacoplan (Syfovre, Apellis Pharmaceuticals) oder die Injektion eines Placebos. Der primäre Endpunkt war die mittlere Veränderung der Fläche der RPE- und äußeren Netzhautatrophie nach 24 Monaten im Vergleich zum Ausgangswert. 

Auswirkungen von Pegcetacoplan auf die Progression der GA

Bei den Teilnehmern war die Behandlung mit Pegcetacoplan im Vergleich zu Placebo bis zu 24 Monate lang mit geringeren Wachstumsraten der SD-OCT-Biomarker für GA verbunden. Zu jedem Zeitpunkt zwischen 3 und 24 Monaten war eine Verringerung der RPE-Fläche und der Fläche der äußeren Netzhautatrophie gegenüber dem Ausgangswert feststellbar. Der Zusammenhang war bei häufigerer Verabreichung ausgeprägter. Stärkere Assoziationen wurden in den parafovealen und perifovealen Regionen sowohl bei monatlicher als auch bei zweimonatlicher Verabreichung beobachtet.

 „Diese Ergebnisse bieten zusätzliche Einblicke in die möglichen Auswirkungen von Pegcetacoplan auf die Entwicklung von GA, einschließlich möglicher Auswirkungen auf das retinale Pigmentepithel und die Photorezeptoren“, schlussfolgerten die Forscher um Dr. Dun Jack Fu vom Moorfields Eye Hospital. „Wichtig ist, dass unsere Daten zeigen, dass SD-OCT-Merkmale mit dem visuellen Ergebnis assoziiert waren und dass Pegcetacoplan mit einer Verzögerung der Atrophie sowohl des RPE als auch der Photorezeptoren verbunden war. Ein Zusammenhang zwischen der Behandlung mit Pegcetacoplan und dem Visus konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.“

Quelle: JAMA Ophthalmology, Pegcetacoplan Treatment and Consensus Features of Geographic Atrophy Over 24 Months