Uniklinik Köln: Forschung zu künstlicher Hornhaut gefördert
Das Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln ist Teil eines internationalen Forschungskonsortiums, das am KeratOPrinter-Projekt arbeitet. Das Ziel: die Herstellung einer voll funktionsfähigen, biokompatiblen Cornea.
Die Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Björn Bachmann im Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln und an der Medizinischen Fakultät ist Teil eines internationalen Forschungskonsortiums, welches eine bahnbrechende Bioprinting-Suite, also eine sterile Arbeitsumgebung, zur Herstellung einer eine hypoimmunogenen kompletten künstlichen Hornhaut im 4D-Bio-Druckverfahren entwickeln will.
Das KeratOPrinter-Projekt unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Heli Skottman von der Universität Tampere in Finnland, hat für dieses Vorhaben im Rahmen des EU-Horizon-Programms nun eine Förderung in Höhe von acht Millionen Euro für fünf Jahre erhalten. 294.000 Euro davon gehen an die Uniklinik Köln, die neben den Universitäten Tampere und Maastricht sowie mehreren Industriepartnern an dem Projekt beteiligt ist.
Bioprinting: Alternative zur Organspende
Hornhautschäden sind die dritthäufigste Ursache für Erblindung und etwa zwölf Millionen Menschen weltweit sind davon betroffen. Obwohl die Hornhaut das am häufigsten transplantierte Gewebe ist, erhält nur eine Person von 70 Betroffenen die benötigte Hornhaut, da es global einen erheblichen Mangel an Spendergewebe gibt. Das Bioprinting würde eine attraktive Alternative bieten, um das schwierige Thema der Organspende zu umgehen und das Hornhauttransplantat herzustellen. Druckergebnisse aktuell zur Verfügung stehender Technologien erreichen jedoch noch nicht das komplexe Niveau des Gewebes, das für die optomechanische und biologische Funktionalität der Hornhaut notwendig ist.
Das KeratOPrinter-Projekt schlägt daher einen äußerst ehrgeizigen Ansatz zur Entwicklung einer 4D-Bioprinting-Lösung vor, die eine voll funktionsfähige, biokompatible, der menschlichen Hornhaut in ihrem gesamten Umfang nachempfundene Hornhaut liefern kann. Die neue Methode soll eine innovative und skalierbare Quelle für Hornhäute darstellen, da die für das Druckverfahren verwendeten Zellen von induzierten Pluripotenten Stammzellen (iPSC) abstammen, die sowohl eine hohe Vitalität als auch Funktionalität besitzen. Letztendlich zielt das KeratOPrinter-Projekt darauf ab, bis 2035 vielen Millionen Menschen eine sehkrafterhaltende Therapie zu ermöglichen.
Quelle: Zentrum für Augenheilkunde / Uniklinik Köln