Joachim Herz Stiftung fördert Team „VitreoSub“

„VitreoSub“, ein Forscherteam des David J Apple Center for Vision Research der Universitäts-Augenklinik Heidelberg, entwickelt neue Biomaterialien in der vitreoretinalen Chirurgie. Jetzt wurde es als Teilnehmer der diesjährigen „innovate! Akademie“ der Joachim Herz Stiftung ausgewählt.

Joachim Herz Stiftung fördert Team „VitreoSub“

Mit der „innovate! Akademie“ konzentriert sich die Joachim Herz Stiftung auf neue medizinische Produkte, die zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen. Neben der finanziellen Förderung sind Mentoring und Unterstützung durch Experten auf dem jeweiligen Gebiet die Eckpfeiler des Programms. Ein Netzwerk junger Wissenschaftler:innen kommt in der „innovate! Akademie“ zusammen, um sich über den Weg zur Marktreife ihrer Forschung austauschen.

Das von der Akademie ausgezeichnete Projekt „VitreoSub“ am David J. Apple Center for Vision Research wird von Prof. Dr. med. Gerd U. Auffarth, Direktor der Universitäts-Augenklinik Heidelberg, und Philipp Uhl, Juniorprofessor für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, betreut. Es beschäftigt sich mit neuen Biomaterialien in der vitreoretinalen Chirurgie, wie etwa Glaskörperersatzstoffen. Geleitet wird es von Dr. Maximilian Hammer. Sein von „innovate! Akademie“ gefördertes Projekt trägt den Titel: „Neuartige Hydrogel-Glaskörperersatzstoffe mit Drug Delivery Funktion für die Netzhautchirurgie“

Als Augenarzt am Universitätsklinikum Heidelberg ist Dr. Hammer häufig mit der stark eingeschränkten Sicht der Behandelten nach Netzhautchirurgie konfrontiert. Als Forscher und Leiter der Nachwuchsgruppe im Bereich der Materialwissenschaften in der Netzhautchirurgie am David J Apple Laboratory weiß er um die Möglichkeiten, die moderne Materialtechnik bieten kann. Doch in seinem Klinikalltag werden bislang Behandlungsmethoden angewandt, die sich seit den 1960er Jahren kaum verändert haben.

„Produkte, die nie eine Translation erfahren, verbessern die Situation meiner Patientinnen und Patienten nicht“, sagt er. Daher möchte Hammer die Förderung nutzen, um seine Entwicklung eines Hydrogels als Glaskörperersatzstoff für die Netzhautchirurgie zu finalisieren und mittelfristig die Zulassung als Medizinprodukt zu erreichen. Die bisherigen Glaskörperersatzstoffe wie Gase oder Silikon-Öle führen zu einer massiven Einschränkung der Sehschärfe. Das Hydrogel verspricht eine klare Sicht ab Tag 1 nach der Netzhautchirurgie. Gleichzeitig soll das Gel die Basis für ein Drug-Delivery-System bilden, das für die Therapie der Vernarbung der Netzhaut genutzt werden soll.

„Neue Materialien haben gegenüber der stetigen Verbesserung von bereits bestehenden Konzepten das Potenzial, als Sprunginnovation zu fungieren. Neue Welten tun sich auf, alte Probleme verblassen und neue Herausforderungen entstehen,“ so Dr. Hammer

Bereits 2023 wurde das Team „VitreoSub“ von Science4Life als innovatives Start-ups ausgezeichnet.

Ein EYEFOX Fachgespräch mit Dr. Maximilian Hammer zum Thema Glaskörperersatzstoffe & Floater sehen Sie hier: