FEBO: Europäische Facharztprüfung für Augenärzte und Augenärztinnen nun auch in Deutschland möglich

Ab dem kommenden Jahr wird die Prüfung für den Europäischen Facharzttitel „Fellow of the European Board of Ophthalmology (FEBO)“ regelmäßig auch in Deutschland abgelegt werden können. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG) und das European Board of Ophthalmology (EBO) vor Kurzem in Berlin unterzeichnet.

(v.l.) Thomas Kohnen (DOG), Siegfried Priglinger (DOG), Frank Holz (DOG), Anna Maino (EBO), Gerd Auffarth (DOG), Tristan Bourcier (EBO) und Claus Cursiefen (DOG) halten das „Memorandum of Unterstanding“. Bild: DOG / Axel Nokolaus
(v.l.) Thomas Kohnen (DOG), Siegfried Priglinger (DOG), Frank Holz (DOG), Anna Maino (EBO), Gerd Auffarth (DOG), Tristan Bourcier (EBO) und Claus Cursiefen (DOG) halten das „Memorandum of Unterstanding“. Bild: DOG / Axel Nokolaus

Demnach soll die FEBO-Prüfung alle zwei Jahre – in jedem ungeraden Jahr – während des DOG-Kongresses in Berlin stattfinden, in geraden Jahren dagegen wie bisher in Paris. Mit dem Angebot, eine weitere Plattform für die Präsenzprüfungen zur Verfügung zu stellen, trägt die DOG dazu bei, auf europäischer Ebene den hohen Standard der ophthalmologischen Behandlung in ganz Europa zu fördern und zu festigen. 

Das European Board of Ophthalmology (EBO) ist die Europäische Fachgesellschaft für Augenheilkunde. Sie wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, die ophthalmologische Expertise in den Ländern der EU, in Norwegen und der Schweiz zu bündeln. „Durch die internationale Zusammenarbeit konnten in den vergangenen 30 Jahren höchste wissenschaftliche Standards in der augenheilkundlichen Forschung, Lehre und Versorgung etabliert werden“, sagt DOG-Generalsekretär Professor Dr. med. Claus Cursiefen, der die aktuelle Absichtserklärung für die DOG mitunterzeichnete. 

Grundpfeiler europaweiter Kooperation

Die Prüfung zum Fellow of the European Board of Ophthalmology (FEBO) ist einer der Grundpfeiler der europaweiten Kooperation. Die mehrstündige Prüfung, die sich in einen Theorie- und einen an Fallbeispielen orientierten Praxis-Teil gliedert, ersetzt in verschiedenen europäischen Ländern die Facharztprüfung für Augenheilkunde. In Deutschland ist das noch nicht der Fall. „Für deutsche Augenärztinnen und Augenärzte ist der ‚FEBO‘ ein Nachweis einer hohen Kompetenz. Mit dem Angebot, diese Prüfung künftig auch in Deutschland ablegen zu können, senden wir ein starkes Signal der europäischen Kooperation “, so Professor Dr. med. Siegfried Priglinger, Präsident der DOG. 

Die FEBO-Prüfung, an der jedes Jahr mehrere Hundert angehende Fachärztinnen und Fachärzte für Ophthalmologie aus ganz Europa teilnehmen, fördert den Wissensaustausch zwischen den angeschlossenen nationalen Fachgesellschaften. „Die Zusammenarbeit in der FEBO-Prüfung schafft eine Atmosphäre der Exzellenz und der Innovation, die auf das ganze Fachgebiet ausstrahlt“, erklärt der DOG-Präsident. Indem man länderübergreifend voneinander lerne, trage man gemeinschaftlich zum Fortschritt in der ophthalmologischen Forschung und Lehre bei. „Über die FEBO-Prüfung kommt dieser Fortschritt dann direkt in der augenärztlichen Versorgungspraxis an“, betont Cursiefen die Bedeutung des Examens, „und damit auch bei unseren Patientinnen und Patienten.“