Netzhauterkrankungen: Hrvoje Bogunović erhält ERC Consolidator Grant für sein Projekt HealthAEye
Der Assistenzprofessor am Institut für KünstlicheIntelligenz am Center for Medical Data Science der MedUni Wien arbeitet an einer Bildgebungstechnologie, die ein Home-Monitoring von Netzhauterkrankungen ermöglichen soll.
Hrvoje Bogunović, Assistenzprofessor am Institut für Artificial Intelligence am Center for Medical Data Science der MedUni Wien, hat für sein Projekt „Health monitoring with AI-enabled smartphone-based imaging of the eye“ (HealthAEye) einen „Consolidator Grant“ des Europäischen Forschungsrats (ERC) mit einer Förderung von zwei Millionen Euro über fünf Jahre erhalten. Das Projekt HealthAEye zielt darauf ab, eine neuartige AI-gestützte Bildgebungstechnologie zu entwickeln, die eine tragbare Lösung für die Überwachung von Netzhauterkrankungen zu Hause ermöglichen soll.
Eine der größten Chancen für Artificial Intelligence (AI) in der Medizin ergibt sich aus ihrer Fähigkeit, komplexe Muster zu erkennen. Dies wird im Rahmen des Projekts ausgenutzt, um Biomarker in der Netzhautbildgebung zu erkennen, die zu subtil sind, um vom bloßen Auge erkannt zu werden, aber auffällig genug, um von einem trainierten AI-System erfasst zu werden. Das Projekt wird eine rechnerische Grundlage dafür schaffen, dass die Fundusbildgebung mit dem Smartphone als leistungsfähiges Instrument zur Gesundheitsüberwachung eingesetzt werden kann. Es wird die Methodik der AI für die medizinische Bildgebung vorantreiben, um subtile Längsveränderungen zu erkennen und das Vertrauen in die Erkennung angemessen auszudrücken. Der Erfolg des Projekts wird den Weg für eine zugängliche und skalierbare Technologie ebnen, die zu Hause eingesetzt werden kann, um eine rechtzeitige Behandlung zu ermöglichen und so die Ergebnisse für Millionen von Patient:innen mit Netzhauterkrankungen zu verbessern. Die langfristigen Ziele gehen jedoch noch darüber hinaus, da die menschliche Netzhaut ein unschätzbares Fenster in die Gesundheit des Menschen darstellt, das nicht nur Augenkrankheiten, sondern auch die vieler Organsysteme widerspiegelt, so dass letztlich eine systemische Gesundheitsüberwachung zu Hause mit AI-gestützter tragbarer Bildgebung möglich ist.
Hrvoje Bogunović studierte Informatik an der Universität Zagreb (Kroatien) und promovierte in künstlicher Intelligenz für medizinische Bildgebung an der Universität Pompeu Fabra (Barcelona, Spanien). Anschließend ging er als Postdoc an die University of Iowa (Iowa City, USA), wo er sich auf KI-Methoden mit Anwendungen in der Netzhautbildanalyse zu spezialisieren begann. Im Jahr 2015 wechselte er an die Medizinische Universität Wien, wo er in einem interdisziplinären Umfeld der Abteilung für Augenheilkunde KI-Methoden für die optische Kohärenztomographie (OCT) der Netzhaut weiterentwickelte. Seit 2021 leitet er das Christian-Doppler-Labor für Künstliche Intelligenz in der Retina und trat 2024 eine Tenure-Track-Assistenzprofessur für Medical Image Computing am Institut für Artificial Intelligence am Zentrum für Medical Data Science an.
Quelle: MedUni Wien