Fuchs'sche Endotheldystrophie plus Katarakt – wann wie operieren?

Das Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät konnte erfolgreich eine Finanzierung von ca. 730.000 Euro für eine europäische multizentrische klinische Studie einwerben. Hierbei soll das beste operative Vorgehen für Patienten mit Fuchs'scher Endotheldystrophie und gleichzeitig bestehender Katarakt ermittelt werden.

Prof. Dr. Björn Bachmann. Foto: Nina Schoener/Uniklinik Köln
Prof. Dr. Björn Bachmann. Foto: Nina Schoener/Uniklinik Köln

Mittlerweile besteht die Möglichkeit, beide Erkrankungen in einer kombinierten Operation durch Kataraktoperation und Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) zu versorgen.

„Diese neue kombinierte Operation kann bei Patienten mit nur geringgradiger Schädigung des Hornhautendothels eine Übertherapie bedeuten, weswegen bei Betroffenen eine alleinige Kataraktoperation ausreichen könnte. Andererseits besteht bei alleiniger Kataraktoperation das Risiko, dass sich die Hornhauterkrankung verschlechtert und es zu einer weiteren Trübung der Hornhaut kommt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Björn Bachmann, Oberarzt im Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln.

Prof. Bachmann forscht auch gemeinsam mit Univ.-Prof. Margarete Odenthal aus der Pathologie der Uniklinik Köln im DFG-Sonderforschungsbereich 1607 „Neue immunmodulierende und anti(lymph)angiogene Therapien für altersassoziierte, zur Erblindung führende Augenerkrankungen“ als Leiter des Projektes „Ortsspezifische chronische Entzündung und Fibrose bei Fuchs-Hornhautendotheldystrophie“ zu diesem Thema.

Kriterien für die Entscheidungsfindung

Die neue Studie soll Kriterien für die Entscheidung finden, wann die alleinige Kataraktoperation ausreicht und wann die Kataraktoperation mit der DMEK als sogenannte Triple-DMEK kombiniert werden sollte. Die Frage hat eine hohe Relevanz, da beide Erkrankungen immer häufiger bei Menschen über 60 Jahren gemeinsam auftreten.

In der Studie werden die Patientinnen und Patienten nach Randomisierung entweder nur an der Katarakt oder in Kombination mit der Triple-DMEK operiert. Die Studie wurde von der Kölner Augenklinik unter Leitung von Univ.-Prof. Björn Bachmann und Univ-Prof. Claus Cursiefen konzipiert.

Die Universität zu Köln nimmt bei dieser Investigator Initiated Trial (IIT) die Position des Sponsors ein. An der Studie werden sich auf Hornhaut spezialisierte Zentren aus Dänemark (Aarhus, Prof. Hjortdal), den Niederlanden (Nijmegen, Dr. Nobacht) und Spanien (Barcelona, Prof. Güell) beteiligen.

Quelle: Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln




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