Grundlagenwissenschaftlicher Forschungspreis 2018 der PRO RETINA

Die alljährlich von der PRO RETINA bzw.von der PRO RETINA und der RetinaSuisse vergebenen Forschungspreise, der Retinitis pigmetosa(RP)-Forschungspreis und der Makula-Forschungspreis wurden umbenannt: eineDifferenzierung in RP und Makula kann aufgrund des wissenschaftlichenErkenntnisstandes oft nicht mehr trennscharf genug definiert werden: daherwerden die Preise heuer zum ersten Mal als "GrundlagenwissenschaftlicherForschungspreis" und als "Klinischer Forschungspreis" überreicht. ...

Die alljährlich von der PRO RETINA bzw.von der PRO RETINA und der Retina
Suisse vergebenen Forschungspreise, der Retinitis pigmetosa
(RP)-Forschungspreis und der Makula-Forschungspreis wurden umbenannt: eine
Differenzierung in RP und Makula kann aufgrund des wissenschaftlichen
Erkenntnisstandes oft nicht mehr trennscharf genug definiert werden: daher
werden die Preise heuer zum ersten Mal als "Grundlagenwissenschaftlicher
Forschungspreis" und als "Klinischer Forschungspreis" überreicht.


Der diesjährige Grundlagenwissenschaftliche Forschungspreis, den die PRO
RETINA Deutschland zusammen mit der Retina Suisse vergibt, ist im Rahmen des
116. Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Bonn
Herrn Niklas Domdei und Herrn Lennart Domdei zuerkannt worden.


Wie es in der von Prof. Dr. med. Eberhart Zrenner (Vorsitzender des
Wissenschaftlich-Medizinischen Beirates WMB der PRO RETINA) verfassten
Laudatio heißt, hat der WMB diesen Preis zuerkannt für die gemeinsame
Publikation (zusammen mit Reiniger JL, Linden M, Holz FG, Roorda A, und
Harmening WM) mit dem Thema:


Ultra-high contrast retinal display system for single photoreceptor
psychophysics

(Veröffentlicht in Biomedical Optics Express 9:157-172,
doi10.1364/BOE.9.000157).


Die beiden Erstautoren konnten mit ihrem Projekt einen technischen
Meilenstein in der Entwicklung zellgenauer Funktionstestung der Netzhaut
erzielen. Sie haben eine Methode erarbeitet, mit der es gelingt, auf
Einzelzellebene sowohl mikroskopisch strukturelle Veränderungen direkt in
lebenden Zellen (in vivo) bildlich darzustellen als auch funktionelle
psychophysikalische Tests an diesen einzelnen Zellen quasi simultan
durchzuführen. Das von den beiden Brüdern entwickelte Verfahren erlaubt
erstmals, auch einzelne Stäbchen-Photorezeptoren des Menschen zu testen. In
einem interdisziplinären Ansatz, der Netzhautphysiologie, adaptive Optiken
und photonische Physik auf internationalem Höchstniveau vereint, haben die
Autoren eine neue Methode für die grundlagenwissenschaftliche und klinische
Untersuchung von Netzhautfunktion und -dysfunktion entwickelt.


Hr. Niklas Domdei fertigt derzeit seine Promotionsarbeit im Labor von Dr.
Wolf Harmening an der Universitätsaugenklinik in Bonn an, hat vorher am
Institut für Biologie II in Aachen einen Master in Biologie abgelegt.


Sein Bruder, Herr Lennart Domdei, legt derzeit den Master of Science in
Medical Physics an der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf ab und hat
sich speziell mit der adaptiven Optik beschäftigt.
 

Der Wissenschaftlich Medizinische Beirat der PRO RETINA hat in besonderer
Weise gewürdigt, dass die beiden Autoren in einer sehr frühen Phase ihrer
akademischen Entwicklung international herausragende Innovationen im Bereich
der Bildgebung und der Einzelzell-Psychophysik geleistet haben, die
international an vorderster Front der Entwicklung stehen. Die jungen
Wissenschaftler zählen damit zum hoffnungsvollsten wissenschaftlichen
Nachwuchs für die innovative in vivo Bildgebung in der Ophthalmologie in
Deutschland.


Die PRO RETINA Deutschland e. V. und auch das Newsletter-Team gratulieren
Herrn Niklas und Herrn Lennart Domdei herzlich zu dieser Ehrung und wünschen
Ihne viel Erfolg für ihre weiteren wissenschaftlichen Arbeiten. Der
Grundlagenwissenschaftliche Forschungspreis ist mit einer Barsumme von 2000
€, sowie der Finanzierung eines Kongressaufenthaltes (im Wert von weiteren
1500 €) verbunden.


Quelle: PRO RETINA Deutschland e. V.