Ausbildung zum Augenoptiker – Ein Auge auf die Technik, ein anderes aufs Design
Handwerker, Kaufmann, Stilberater – Augenoptiker vereinen viele Berufsbilder in einem.
Handwerker, Kaufmann, Stilberater – Augenoptiker vereinen viele Berufsbilder in einem. In diesem Beruf ist technisches Geschick ebenso gefragt wie ästhetisches Empfinden und Einfühlungsvermögen. Denn in der Augenoptik geht es nicht nur darum, eine Sehhilfe zu schaffen, die die medizinischen Aspekte erfüllt, sprich die Seheinschränkungen der Kunden ausgleicht. Die jeweilige Sehhilfe muss auch praktischen und vor allem ästhetischen Ansprüchen genügen.
Die Wünsche der Kunden mit den fachlichen Erfordernissen in Einklang zu bringen, gehört zu den größten Herausforderungen im Beruf des Augenoptikers. Wie sie sie meistern, lernen Augenoptiker im Rahmen der Berufsausbildung (Augenoptikbetrieb plus Berufsschule). Sie dauert drei Jahre und findet hauptsächlich in Augenoptikfachgeschäften statt. Diese Ausbildung kann nicht in einer Klinik absolviert werden.
Inhalte der Ausbildung
Das klassische Handwerk des Augenoptikers zu erlernen, ist ein wesentlicher Teil der Berufsausbildung. Angehende Augenoptiker lernen die unterschiedlichen Arten und Ausführungen von Brillengläsern zu unterscheiden und Brillengläser, Kontaktlinsen sowie vergrößernde Sehhilfen nach optischen Eigenschaften und Wirkungen zu beurteilen. Sie überprüfen die Lieferqualität und erfahren alles über die korrekte Bearbeitung von Brillengläsern. Die Lehrlinge fügen Fassungsteile zusammen, beurteilen Schäden an Brillen sowie die Möglichkeiten, sie zu reparieren. Dazu erhalten sie das nötige Wissen, um Werkzeuge und Maschinen zu pflegen.
Zu den Ausbildungsinhalten gehört auch, die kundenspezifischen Sehanforderungen zu ermitteln und die Kunden fachgerecht zu beraten. Die Auszubildenden lernen, den jeweiligen Korrekturbedarf zu messen, die Kunden über Glastyp, Werkstoff sowie eine mögliche Oberflächenveredelung zu informieren und Brillenfassungen auszuwählen, die zur Gesichtsform und den ästhetischen Vorlieben der Kunden passen. Und auch betriebswirtschaftliche Inhalte sind Teil der Ausbildung: Die angehenden Augenoptiker erlernen die Grundlagen des Rechnungswesens und können später eigenständig Kalkulationen durchführen.
Meister macht selbstständig
Die Ausbildung rüstet zukünftige Augenoptiker für ihren Beruf. Wer als Augenoptiker selbstständig arbeiten und ein eigenes Geschäft führen möchte, muss eine Fortbildung zum Augenoptikermeister absolvieren. Die Meisterkurse werden als Vollzeit-, Teilzeit- oder Blockkurse angeboten und dauern je nach Veranstalter zwischen neun Monate und zwei Jahre. Die Block- und Teilzeitkurse eignen sich vor allem für Augenoptiker-Gesellen, die ihren Meister berufsbegleitend absolvieren wollen.
Arbeiten in der Klinik
In den meisten Fällen arbeiten in Kliniken angestellte Augenoptiker, die auch mindestens noch den Titel des Augenoptikermeisters erworben haben, da ein Geselle nicht alle augenoptischen Tätigkeiten ausführen darf, die in einer Klinik gefordert werden.
Die Tätigkeiten und der Verantwortungsbereich von in Kliniken angestellten Augenoptikern variieren, abhängig davon, welche Schwerpunkte die Klinik setzt und wie sich die Zusammenarbeit mit den dort tätigen Augenärzten gestaltet. In der Regel übernehmen Augenoptiker oder Optometristen in einer Klinik die Refraktion (also Brillenglasbestimmung). Sie planen/begleiten Augenoperationen und berechnen z. B. Intraokulare Linsen (IOL), die etwa nach einer OP des Grauen Stars (Katarakt) eingesetzt werden.
Oft arbeiten auch Optometristen in Augenkliniken. Diese haben zu ihrer Augenoptikerausbildung noch weitere Kompetenzen durch ein Studium (Bachelor/Master of Science Augenoptik/Optometrie) oder den Abschluss Optometrist HWK/ZVA bzw. einen angloamerikanischen Abschluss als Optometrist erworben.
Zum Berufsbild und den Tätigkeiten eines Optometristen finden Sie detaillierte Informationen in einem der kommenden Newsletter sowie unter www.optometrist.de.
Viele Untersuchungen, die ein Optometrist durchführt oder begleitet, sind gerätegesteuert, was die entsprechenden technischen Kenntnisse und Interpretation der Ergebnisse voraussetzt.
Oftmals übernehmen Augenoptiker/Optometristen auch administrative Tätigkeiten und Patientenberatungs-/aufklärungsgespräche. Im Nachgang einer OP folgen Nachuntersuchungen und Refraktion/Sehtests. Darüber hinaus können Zusatzqualifikationen etwa zur Hygiene- oder Qualitätsfachkraft erworben werden.
Weitere Informationen zur Augenoptiker-Ausbildung finden Sie auf der Website des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen (https://www.zva.de/augenoptiker/ausbildung) oder auf www.be-optician.de.