Neues aus der Ophthalmochirurgie: Visus & Visionen 2019
Mit dem LipiView® und dem LipiFlow® existiert erstmals ein Verfahren, um die Ursache des Trockenen Auges zu evaluieren und zu behandeln.
Deutschsprachige Ophthalmochirurgen trafen sich im April 2019 zu Visus & Visionen, einem erfolgreichen Fortbildungsmodell, zu dem Johnson & Johnson Vision nach Salzburg einlud. Prof. Oliver Findl (Wien) und Prof. Ramin Khoramnia (Heidelberg) berichteten über die ersten Ergebnisse mit der neuen IOL TECNIS Eyhance (Johnson & Johnson Vision). Durch das innovative Optikdesign dieser asphärisch-monofokalen Linse ist es erstmals möglich, dem Patienten neben einem ausgezeichneten Fernvisus gleichzeitig ein verbessertes Intermediärsehen zu ermöglichen und das ohne die bekannten Begleiterscheinungen von Multifokallinsen wie Halos oder Blendung. In einer Vergleichsstudie (TECNIS Eyhance versus TECNIS ZCB00) lag der fernkorrigierte Intermediärvisus in der Eyhance-Gruppe (n=67) im Mittel bei 0,8 (dez) und damit signifikant über dem der ZCB00-Gruppe (0,6 dez; n=72).
Bislang wurde das Trockene Auge nur symptomatisch therapiert. Mit dem LipiView® und dem LipiFlow® existiert nun erstmals ein Verfahren, um die Ursache des Trockenen Auges zu evaluieren und zu behandeln. Das Analysegerät LipiView® ermöglicht mittels Interferometer die Messung der Lipidschichtdicke, außerdem wird das Lidschlagverhalten des Patienten überprüft und die Struktur der Meibomdrüsen mithilfe der dynamischen Meibomdrüsenbildgebung betrachtet. LipiFlow® erwärmt die Augenlidinnenseite und massiert gleichzeitig sanft die Lidaußenseite, um Verstopfungen der Meibomdrüsen zu beseitigen und die Freisetzung der Lipide zu erleichtern. Dr. Stefanie Schmickler (Ahaus) und Dr. Thomas Kaercher (Heidelberg) konnten mit diesem Verfahren bereits viele Patienten mit chronischer Sicca aufgrund einer Meibomdrüsen-Dysfunktion, Kontaktlinsenunverträglichkeiten und chronischer Blepharitis erfolgreich behandeln.
Warum der Einsatz des Catalys® Femtosekundenlasers bei der kombinierten Kataraktoperation mit gleichzeitiger PPV zahlreiche Vorteile bietet, erklärte Prof. Fritz Hengerer (Frankfurt). Im Gegensatz zur manuellen Technik sind lasergestützte Kapsulotomien präzise, kreisrund, mechanisch belastbarer und schrumpfen weniger. Bei schwierigen Ausgangssituationen wie Glaskörpereinblutungen mit fehlendem Rotreflex kann der Femtolaser die Kapsulotomie auch ohne Anfärbung durchführen. Die individuelle Größe sowie eine vollständige Überlappung der Kapsulorhexis tragen dazu bei, die IOL zu stabilisieren und eine Dislokation der Linse zu verhindern. Außerdem kann die laserassistierte Zerkleinerung des Linsenkerns den notwendigen Einsatz der Ultraschallenergie deutlich reduzieren und so die Belastung der Hornhaut verringern. Zusätzlich zum Online-OCT, was eine stetige intraoperative Kontrolle ermöglicht, schätzt Prof. Hengerer am Catalys® Lasersystem vor allem das nicht-applanierende Flüssigkeits-Interface, denn es arbeitet im Vergleich zu Mitbewerbersystemen absolut berührungsfrei.
Durch einen refraktiven Lasereingriff werden korneale Aberrationen höherer Ordnung induziert, was die Berechnung der idealen IOL erschwert und auch die Verträglichkeit von multifokalen Optikdesigns einschränken kann. Durch die Veränderung der sphärischen Aberration ist es empfehlenswert, je nach Behandlungsmethode asphärische (myope LASIK) oder sphärische (hyperope LASIK) Monofokallinsen auszuwählen. Die idealen IOL zur Presbyopiekorrektur nach refraktivem Lasereingriff stellen für Prof. Thomas Kohnen (Frankfurt) EDOF-Linsen wie die TECNIS Symfony® IOL dar, denn im Gegensatz zu multifokalen Linsen ist durch die erweiterte Tiefenschärfe der EDOF IOL eine bessere Verträglichkeit zu erwarten. [Mit freundlicher Unterstützung von Johnson & Johnson Surgical Vision, Inc..]