Homburger Cornea Curriculum 2019 HCC vom 13. – 16.11.2019 in Homburg/Saar
Auch in diesem Jahr wurde mit großem Erfolg das fünfte Homburger Cornea Curriculum 2019 (HCC) erfolgreich durchgeführt.
Bild : Gruppenbild der Teilnehmer des HCC 2019
Auch in diesem Jahr konnten wir mit großem Erfolg das fünfte Homburger Cornea Curriculum 2019 (HCC) erfolgreich durchführen. Das HCC wendet sich als deutschsprachige Fortbildungsplattform an alle Assistenzärzte, Fachärzte, Oberärzte und Chefärzte, die sich sowohl theoretisch als auch praktisch mit diagnostischen und therapeutischen Ansätzen bei Hornhauterkrankungen auf den neusten Stand bringen lassen wollen. Die Veranstaltung gliederte sich wieder in einen theoretischen Teil mit Vorträgen am Vormittag sowie einen ausgefeilten DryLab- und WetLab-Teil am Nachmittag. Die 33 Teilnehmer aus Dortmund, Frankfurt, Graz (Österreich), Hamburg, Homburg/Saar, Kiel, Krefeld, Linz (Österreich), Mainz, Merzig, München, Nancy (Frankreich), Pecs (Ungarn), Potsdam, Regensburg, Rosenheim, Saarbrücken, Salzburg (Österreich), St. Pölten (Österreich), Sulzbach/Saar, Wien (Österreich), Wuppertal, Würzburg und Zürich (Schweiz) waren gemäß detailliertem Evaluationsbogen mit der Ausbildung sehr zufrieden (Bewertung nach Schulnote 1,4).
Foto : Überreichung der Urkunde an die beste Teilnehmerin (Lernerfolgskontrolle) durch Herrn Prof. Seitz an Frau Dr. Florentina Freiberg (Zürich, Schweiz)
An allen drei Kurstagen wurde auf multiple Themen der klinischen und experimentellen Korneologie eingegangen. Einen großen Raum nahm entsprechend dem Homburger Keratoconus Center (HKC) die Frühdiagnose und stadiengerechte Therapie des Keratokonus ein: dabei wurden sowohl die intrakornealen Ringsegmente, die Excimerlasergestützte DALK, das Crosslinking der Hornhaut als auch die perforierende Excimerlaser Keratoplastik im Detail besprochen.
In unserem Drylab wurden neben der Pentacam-Tomographie, Endothelzellanalyse auch der Einsatz des Corvis-Systems sowie des Vorderabschnitts-OCTs für die Keratokonusfrühdiagnose im Detail gelehrt. Die Teilnehmer hatten darüber hinaus noch die Möglichkeit, sich mit dem konfokalen Mikroskop vertraut zu machen, welches heute in unserer Klinik eine große diagnostische Rolle bei der Differentialdiagnose infektiöser Keratitiden spielt.
Als Einführung zu dem zweitägigen DMEK-WetLab wurden theoretische und praktische Tipps für die Descemet Membran Endothelial Keratoplasty zur Anwendung in der täglichen Praxis (Indikation, Operation und Nachsorge) in dem Vortrag von Prof. Seitz gegeben. Am ersten WetLab-Nachmittag wurde an menschlichen Hornhäuten, die nicht für eine Transplantation geeignet waren, die Homburger Standardtechnik der Spender-Präparation von jedem Teilnehmer an mindestens 5 Hornhäuten unter einem Operationsmikroskop unter 1:1 Anleitung durch unseren Ltd. Oberarzt Herrn Dr. Shady Suffo und das erfahrene Oberarztkollegium geübt. Dieses erfolgte, nachdem die Präparation über einen Videoschirm von Herrn Prof. Seitz aktiv Schritt für Schritt am Anfang des WetLabs demonstriert worden war. Die WetLab-Geräte standen exakt so zur Verfügung, wie wir sie täglich im Operationssaal benutzen. Die präparierten Descemetmembranröllchen wurden in Kulturlösung individuell aufbewahrt und am nächsten Tag von dem entsprechenden Kursteilnehmer für seine Implantation benutzt. Das schrittweise Vorgehen ist in der Zeitschrift „Clinical Anatomy“ publiziert (Seitz B, Daas L, Bischoff-Jung M, Szentmary N, Suffo S, El-Husseiny M, Viestenz A, Milioti G: Anatomy-based DMEK Wetlab in Homburg/Saar: Novel aspects of donor preparation and host maneuvers to teach descemet membrane endothelial keratoplasty. Clin. Anat. 2018; 31:16-27– siehe hier : Download "Publikation zum DMEK-Wetlab") .
Das Besondere bei diesem Kurs ist auch das Üben der DMEK-Implantationstechnik an einem frisch enukleierten Schweineauge sowie an einer in einer künstlichen Vorderkammer fixierten humanen Korneaskleralscheibe. Zu diesem Zwecke wurden Zugänge analog dem Verfahren am Menschen durchgeführt. Insbesondere wurde die Descemetorhexis unter Luft via anterior chamber maintainer geübt. Anschließend wurde das tags zuvor gewonnene Spenderröllchen mittels Geuder-Implantationsbesteck in die Schweineaugenvorderkammer/humane Korneoskleralscheibe in einer künstlichen Vorderkammer gebracht und mit Instrumenten und Manövern wie beim Patienten entfaltet und mit einer Luftblase an der Rückseite der Hornhaut zum Anliegen gebracht.
An dieser Stelle sei unseren Sponsoren besonders gedankt (den Firmen Alimera Sciences, Allergan, Bausch + Lomb, Bayer Vital, HOYA, Polytech-Domilens, Santen, Schwind, Ursapharm), insbesondere aber der Firma Geuder (Herrn Dürr) und der Firma Med-Tec (Herrn Stadtmüller).
Am dritten Tag des HCC wurde am Morgen unter Hinzunahme von 6 ausgewählten operierenden Kurs-Teilnehmern im Operationssaal eine perforierende Excimerlaser-Keratoplastik von Herrn Prof. Seitz live mit Bild und Ton in den Hörsaal übertragen. Am ersten Wetlab-Nachmittag hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, multiple Hornhaut-Nahttechniken sowie eine doppelt fortlaufende Naht nach Hoffmann im Rahmen einer perforierenden Keratoplastik am Schweineauge in 1:1-Betreuung zu üben.
Das Programm schloss ab am 16.11.2019 mit einem kleinen Quiz (25 Fragen). Der besten auswärtigen Teilnehmerin, Frau Dr. Florentina Freiberg (Zürich – Schweiz) wurde eine Professor Naumann 80. Geburtstagsmedaille in Silber geschenkt. Alle Teilnehmer wurden nach einem warmen Imbiss mit einer Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme in das verdiente Wochenende entlassen.
Der nächste Termin für das HCC ist in der Zeit vom 18. – 21.11.2020.
Das 7. Homburger Retinologische Curriculum HRC 2020 wird in der Zeit vom 16. – 20.03.2020 veranstaltet.
Das 4. Homburger Keratoconus Symposium HKCS 2020 findet am Samstag, dem 25.04.2020 statt. Hierzu erwarten wir Herrn Prof. Dr. Yaron Rabinowitz aus Los Angeles, USA und Herrn Prof. Dr. Renato Ambrósio, Rio De Janeiro, Brasilien.
An dieser Stelle ergeht besonderer Dank an die Mitinitiatorin Frau OÄ Dr. G. Milioti, sowie Herrn OA Dr. L. Daas für die Organisation des WetLabs. Die Teilnehmer waren auch in diesem Jahr mit der Organisation und Betreuung durch Frau Zäch-Welsch sehr zufrieden. Nicht zuletzt soll Schwester Silke Weyrether, Schwester Erna Schwarz, Schwester Daniela Bach und Schwester Kim Kunz aus dem OP gedankt werden, die sowohl in der Vorbereitung als auch in der Assistenz im DMEK-WetLab und bei der perforierenden Keratoplastik einen sehr wertvollen Beitrag geleistet haben.