Rekord Hornhautverpflanzungen an der Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar
Im Jahr 2019 haben 359 Menschen nach ihrem Tod 715 Augenhornhäute gespendet.
609-mal haben Augenärzte an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg/Saar im Jahr 2019 eine Augenhornhaut transplantiert. Oft ist die Hornhautverpflanzung die einzige Möglichkeit, das Augenlicht eines Patienten zu retten - Voraussetzung ist die Gewebespende. Im Jahr 2019 haben 359 Menschen nach ihrem Tod 715 Augenhornhäute gespendet.
Die LIONS-Hornhautbank wurde am 14. Juli 2000 mit dem Ziel gegründet, die Großregion mit Spenderhornhäuten optimaler Qualität zu versorgen. Die Einrichtung einer Hornhautbank in der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes UKS in Homburg/Saar soll helfen die Wartezeit auf eine Spenderhornhaut zu verkürzen. Getreu dem saarländischen Motto „Großes beginnt im Kleinen“ profitieren mittlerweile nicht mehr nur die Menschen der Region von dem saarländischen Kleinod, sondern es werden Patienten aus ganz Deutschland, Luxemburg, Frankreich und dem weiteren Ausland in Homburg mit einer Hornhautverpflanzung versorgt. Insgesamt konnten bis 2019 4844 Verpflanzungen durchgeführt werden.
Infektionen, Verletzungen oder angeborene Erkrankungen können die Hornhaut des Auges trüben. Damit büßt der Betroffene sein Sehvermögen ein und kann erblinden. Die bereits 1905 eingeführte Hornhauttransplantation gehört heute zu den erfolgreichsten Gewebeverpflanzungen überhaupt und gibt einem Großteil der Patienten das Augenlicht zurück. Trotz des 1997 verabschiedeten Transplantationsgesetzes warten bundesweit rund 5000 Menschen auf eine Spenderhornhaut. In Homburg/Saar sind es mehr als 370 Patienten.
Die Versorgung dieser Patienten steht im Focus der Arbeit der Hornhautbank. Am 26. Juli 2018 konnte die 4000. Hornhauttransplantation seit Gründung durchgeführt werden. Hinter jeder einzelnen dieser Transplantationen steht das Schicksal eines Menschen und die Bedeutung für sein Leben und seine Selbstständigkeit.
Das Wachstum der LIONS-Hornhautbank und dem Transplantationsstandort Homburg zu einer Institution mit überregionaler Bedeutung zeigt sich nicht nur in der Anzahl der entnommenen Hornhäute, die seit 2000 auf fast das Fünffache angestiegen ist (von 154 auf 715 in 2019), sondern vor allem auch in dem gigantischen Anstieg der von 4 Operateuren durchgeführten Hornhaut-transplantationen seit 2006, auf mehr als das Neunfache (von 65 auf 609 in 2019).
Um die Patientenversorgung auf höchstem Niveau weiterhin zu gewährleisten und zukunftsfähig zu sein, wurde am 19. Februar 2019 das „Klaus Faber Zentrum für Hornhauterkrankungen inkl. LIONS-Hornhautbank Saar-Lor-Lux, Trier/Westpfalz“ gegründet. Das Herzstück dieser neuen, zukunftsträchtigen Hornhautbank ist ein im Schalenprinzip angelegter Laborbereich mit höchster Reinraum-Qualität.
Neben dieser hochmodernen Reinraum-Hornhautbank stehen hier zudem drei permanente Wetlabs mit 6 OP-Mikroskopen und Instrumenten zur Verfügung. Die Ausbildung in diesen Trainings-OPs bietet jungen wie auch erfahrenen Operateuren die Möglichkeit, praktische Fertigkeiten in neuen Techniken zu erlernen.
Die Universitäts-Augenklinik des Saarlandes ist stolz darauf, in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen der zweiten LIONS-Hornhautbank in Deutschland feiern zu können.
Das klare Transplantat wird mit zwei 10-0-Nylonfäden der Stärke 30 µm manuell eingenäht. Diese Fäden werden nach 12 und 18 Monaten entfernt.