Netzhautprothese: Klinische Studie mit Implantat von Nano Retina
Nano Retina Ltd., Entwickler des NR600, eines künstlichen Netzhautgeräts, das die natürlichen physiologischen Prozesse des menschlichen Auges nachahmt und bei Personen, die durch degenerative Netzhauterkrankungen erblindet sind, das funktionelle Sehen wiederherstellen soll, hat vor kurzem vorläufige Ergebnisse der Erst-Implantationen seines künstlichen Netzhautgeräts beim Menschen im März 2020 bekannt gegeben
Vorläufige Ergebnisse mit 2 Patienten
Im Rahmen einer europäischen multizentrischen klinischen Studie wurden die
ersten beiden Patienten, die durch Retinitis pigmentosa erblindet sind, dem
minimal-invasiven Eingriff zur Implantation des Geräts unterzogen. An der
Studie sollen bis zu 20 Patienten teilnehmen und Ziel es ist, die
CE-Zulassung für NR600 zu erhalten (CE zeigt die Einhaltung von
Anforderungen zur Gewährleistung von Gesundheitsschutz, Sicherheit und
Umweltschutz an). Beide Eingriffe wurden in der Abteilung für Augenheilkunde
des Universitätsklinikums Leuven, Belgien, von Professor Peter Stalmans
durchgeführt. Die künstliche Miniatur-Netzhaut NR600 wird unter
Lokalanästhesie eingesetzt und soll aufgrund seiner großen Anzahl von
sogenannten "proprietären nanoskaligen Elektroden" eine überlegene visuelle
Auflösung bieten.
Nach der Aktivierung des Geräts berichteten beide Patienten über visuelle
Effekte, welche Nano Retina in den kommenden Monaten optimieren will.
Weitere Studiendetails
Nach Angaben im amerikanischen Studienregister „clinicaltrials.gov“
sollen an der Studie, die im Januar 2020 startete, bis zu 35
Teilnehmer/-innen behandelt werden. Die Studiendauer soll bis 31.12.2021
betragen und die Ergebnisse zur Sicherheit und Effizienz dann bis 31.12.2022
vorliegen. Durchgeführt wird die Studie an Zentren sowohl in Belgien als
auch in Italien.
Quellen: Presseportal vom 30.3.2020 [1]; Clinicaltrials.gov [2]; Technology
Nano-Retina