VDCO: Stabilität der Refraktion nach Katarakt-Operation
Eine Studie der Berliner Hochschule für Technik kommt zu dem Ergebnis, dass die Refraktion bereits ein bis drei Wochen nach einer komplikationslosen Katarakt-Operation sicher bestimmt werden kann.
Bis heute besteht kein einheitliches Vorgehen bezüglich der Verordnung einer Sehhilfe nach einer Operation des Grauen Stars. Häufig vergehen bis zu acht Wochen bis eine notwendige Sehhilfe nach einer solchen Operation verordnet wird. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass Betroffene für eine relativ lange Zeit bezüglich ihrer visuellen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sind. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Mobilität aber auch viele andere Betätigungen im tagtäglichen Leben.
Eine neuere Studie, welche in der Ausgabe Juli/August- 2021 des wissenschaftlichen Organs der Vereinigung Deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen (VDCO) „Optometry & Contact Lenses (OCL)“ publiziert wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass die Refraktion des pseudophaken Auges bereits ein bis drei Wochen nach einer komplikationslosen Katarakt-Operation im klinischen Sinn hinlänglich sicher bestimmt werden kann. Sehhilfen zur Korrektion von Restfehlern oder der Presbyopie können insofern früher als bisher verordnet und die Anzahl der im Hinblick auf eine stabile Refraktion notwendigen Nachkontrollen reduziert werden.
Grundlage der Studie war die Bestimmung der postoperativen Stabilität der Refraktion nach einer einseitigen Katarakt-Operation bei 61 Probanden (74,23 ± 7,11 Jahre) an fünf zeitversetzten Terminen.
Die Studie wurde von der Optometristin Marina Kruse, M.Sc. durchgeführt und von Professor Dr. Holger Dietze von der Berliner Hochschule für Technik (BHT) vom Studiengang Augenoptik/Optometrie betreut.
Quelle: Dietze, H., Kruse, M. (2021). Postoperative Stabilität der Refraktion nach KataraktOperation. Optom.Contact Lenses, 1, 14-20.
Postoperative Stabilität der Refraktion nach Katarakt-Operation | OCL